Eigentlich wollte ich etwas über den Zusammenhang zwischen tiefer Wahl- und Abstimmungsbeteiligung und den Abonnentenzahlen der Bezahlzeitungen, den Zuschauerzahlen von Telebasel und den Hörerzahlen vom SFR Regionaljournal schreiben (Basilisk halte ich, was Nachrichten anbelangt, für völlig irrelevant).
Doch dann erreichte mich dank des Tweets von bz-Chefredaktor Mattias Zehnder ein Link zu einem Interview mit Verleger Wanner. Es gibt nur zwei Sätze, die tatsächlich interessant sind, der Rest ist Blabla fürs Personal.
Das sind die beiden bemerkenswerte Sätze und dazu noch zwei als Bonus, die der Selbsthypnose des Verlegers und seinen Mannen dienen:
Mit dem Engagement in Basel bin ich sehr zufrieden. Unsere Auflage steigt kontinuierlich, während die der «Basler Zeitung» sinkt. Bei uns sind es mittlerweile bald 26 000 Exemplare verkaufte Auflage, also plus 6000, während die Druckauflage der BaZ gemäss verlässlichen Quellen auf unter 50 000 gefallen ist und die abonnierte Auflage in der Region sich dem Vernehmen nach der 40’000er-Marke nähert. Unser Ziel für die bz liegt bei 30 000 – das ist realistisch.
2005 lag die verkaufte Auflage der Basler Zeitung noch bei rund 98’000 Exemplaren.
Und die bz, die sich gemäss Herrn Wanner so erfreulich entwickelt? 2005 lag die Auflage der bz bei exsakt 23’456 Exemplaren.
Mit anderen Worten: Die haben in sieben Jahren mit einem mehrstelligen Millionenaufwand gerade mal lächerliche 2’000 Leser hinzugewonnen. (Wie Herr Wanner auf sein Plus von 6000 kommt, ist seine Milchmädchenrechnung.)
Welch ein horrender Geldeinsatz pro Neuabonnent.
Übrigens: Die bz will, sagt Herr Wanner, wie alle anderen eine Bezahlschranke einführen. Begründung: „Es kann nicht sein, dass wir weiterhin alles gratis aufs Netz stellen – vor allem die lokalen und kantonalen Inhalte, bei denen wir führend sind.“
*lol* Ich glaube, der liest den Lokalteil bz Basel nicht.
Nein, wir verlinken den Artikel nicht, weil wir Herrn Wanner nicht mit noch mehr Gratislesern schädigen wollen.
Rampass meint
Möchte es gerne deutlich sagen: Spielt es wirklich eine Rolle, ob wir auf Papier oder elektronisch lauter Sch… zu lesen kriegen?! BS bleibt BS egal wie er verabreicht wird.
Blacky meint
Ich meine, die andern Basler sollen sich hüten vor Peter Wann. Wenn denn dieser Kommentar bei M. M. endlich klappt – es wäre ja nur via Explorer…
Paule meint
Mich laust der Affe: Verleger sind ja noch dümmer als ich geglaubt habe. Die „Vsion“ von Wanner ist also die, dass künftig zwei Zeitungen mit doppelter Redaktion den fast gleichen Inhalt an je 30’000 Abos verkaufen, was für den Inseratemarkt irrelevant ist. Das Geschäft wird am Online-Kassenhaus gemacht, fantasiert Wanner. Es darf herzlich gelacht werden.