Gestern hat die CVP eine Pressemitteilung verschickt. Darin erteilt sie der Büza eine klare Absage. Und zwar so:
Da bis jetzt von keiner anderen Partei bekannt gegeben wurde mit welchen Kandidaten man letztlich in den Wahlkampf steigt, konnte der Parteivorstand noch keine Vorauswahl zur möglichen Unterstützung von weiteren Kandidaten kommunizieren.
Als sich der Parteivorstand letzten Samstag mit der Wahlstrategie auseinandersetzte, sass auch ex officio-Co-Präsident Lauber mit am Tisch.
Und hat wohl bei sich gedacht: Was immer ihr da quasselt – ich dreh sowieso mein eigenes Ding.
Und zwar so:
Heute, via Basellandschaftliche Zeitung, geht Herr Lauber zusammen mit Frau Pegoraro (FDP) und Herrn Weber (SVP) in die Offensive und präsentieren sich der Öffentlichkeit als Regierungsbüza.
Mit einem Thema, das den Dreien eine Herzensangelegenheit ist, ihnen also nicht wirklich etwas abverlangt: die drei von der Regierungsbank sagen den „Fusions-Turbo den Kampf an“.
Wow.
Der Zusatz „-Turbo“ scheint zum Beschimpfungssuperlativ für Differenzierenddenkende zu werden.
Was mich zur scherzhaften SVP-Analogie anregt: Diese drei Regierungsräte favorisieren mit ihrem „Dritten Weg einer vertieften Partnerschaft“ den schleichenden Beitritt zum Stadtkanton.
Doch die Fusions-Turbo-Schleich-Beitritt-Frage ist keine, mit der man sich näher befassen muss. Jeder/jede, der etwas denken kann, durchschaut die Aktion der drei als Ablenkungsmanöver.
Als ein verzweifeltes Ablenkungsmanöver zumal, um mit einem emotionalen Nullproblem von der abgrundtiefen Misere in den eigenen Direktionen abzulenken.
Und das teilen sie uns, entschlüsselt, mit:
Anton Lauber, CVP: Meine Finanzen laufen aus dem Ruder, meine Schuldenberge wachsen, die kantonale EDV ist ein Millionendesaster. Allschwil ist ein Jahr nach meinem Abschied als Gemeindepräsident ein finanzieller Trümmerhaufen und muss die Steuern erhöhen. Und überhaupt: Was meine Partei sagt und Frau Schneider-Schneiter besingt, ist mir schnorz egal. Ich will mit diesen beiden neben mir weiterhin in der Regierung sitzen. Basta.
Sabine Pegoraro, FDP: Alle wünschen mich in die Wüste. Doch was kümmert mich das. Ich will einfach nochmals vier Jahre in der Regierung bleiben. Was sollte ich denn sonst tun? Ich zwinge meine Partei mein Thema auf, so dass die gar nicht mehr auf die Idee kommt, einen zweiten Kandidaten zur Auswahl zu stellen. Die Unterstützung von Herrn Buser habe ich in der Tasche, seit ich den Gewerblern für die nächsten zehn Jahren vier Mia. Franken für neue Strassen versprochen habe. Nach den Wahlen sag ich dann, dass die jährlichen 400 Millionen mit einer neuen Autoabgabe finanziert werden müssen. Weil wir ja kein Geld mehr haben.
Thomas Weber, SVP: Die Spitalkosten laufen aus dem Ruder, die Wirtschaftsoffensive ist an Wand gefahren. Weiss auch nicht, wie es weitergehen soll. Was soll’s. Wichtig ist mir jetzt einzig: Ich will keinen zweiten Kandidaten der SVP neben mir. Ich will keinen zweiten Kandidaten der SVP neben mir. Ich will keinen zweiten Kandidaten der SVP neben mir.
Und im Chor: Weil wir keinen blassen Schimmer haben, wir wir den Karren aus dem Sumpf ziehen können, singen wir aus voller Kehle:
Wied bisch, ha Dy gärn, wied bisch, bisch mer rächt,
für Dy stand I yy mit mym Name und Gschlächt,
nie geb I my Stadt und my Land us der Hand,
der Rotstab vo Lieschtel und vo Baselland.