Basel in Kazan

Wenn man aus Basel(!) kommt und dieses Uhren- und Schmuckgeschäft auf der anderen Strassenseite sieht, dann kann man nicht anders, als knipsen.

Als wir ein paar Stunden später auf jener Strassenseite zurück zum Hotel spazierten, gingen wir rein, um nachzufragen.

Wir seien aus Basel(!) – ich weiss, das ist ziemlich kleinkariert, sei’s drum – und möchten gerne wissen, was es mit dem Namen auf sich hat.

Die Sache ist die, dass ich inzwischen exakt drei russische Wörter ziemlich gut beherrsche – spaziba (danke), twa (zwei, brauche ich beim Bestellen von Tee im Zug zum Beispiel) und Tschai, Tee.

Aufmerksame Leser werden sofort gemerkt haben, dass auch die Inder zum Tee Tschai sagen, ich also im Grunde genommen lediglich zwei russische Wörter beherrsche.

Eigentlich reicht das völlig, zum Überleben.

Sie hingegen beherrscht inzwischen immerhin das kyrillische Alphabet.

Und kann deshalb Hinweistafeln entziffern. Allerdings verbirgt sich hinter den eigenartigen Buchstaben auch nur Russisch, so dass man mit Entziffern nicht wirklich weiter kommt.

Deshalb habe ich es bleiben lassen.

Auf alle Fälle hat die Besitzerin, eine dieser wirklich attraktiven Russinnen, die in Kazan das Strassenbild beherrschen, meine Frage auf Hochdeutschenglischgestenreich irgendwie verstanden.

Weil sie ungefähr ähnlich viele englische Ausdrücke beherrscht, wie ich russische, habe ich ihr mit „russki“ bedeutet, sie soll zum besseren Verständnis auf Russisch antworten.

Ich interpretiere also: sie war schon zweimal (twa, ha!) in Basel. Eine schöne Stadt (hat sie sicher gesagt), Grenze Deutschland und Schweiz (habe ich wieder verstanden).

Auf alle Fälle fand sie, das sei ein passender Namen für ein Uhren- und Schmuckgeschäft.

Finde ich auch, schliesslich verkaufen sie in diesem Laden ziemlich teure Schweizer Uhren.

Eigentlich hätte ich sie noch gerne zur Wiedervereinigungsproblematik der beiden Basel befragt, aber die versteht ja schon bei uns kein Mensch.