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AZ/NZZ: Ältere Herren wollen immer „Geschichte schreiben“

8. Dezember 2017 By M.M.

Wenn ältere Herren versuchen, etwas Neues anzustossen, dann wollen sie damit  „Geschichte schreiben“. Immer.

Weil ihnen die Zeit davon  läuft.

Aber „Geschichte schreiben“ kann noch getoppt werden: Der Superlativ von „Geschichte schreiben“ ist der Kohl’sche „Mantel der Geschichte, der durch den Raum weht.“

Aber seien wir nachsichtig.

„Wir schreiben Geschichte“ ist ein Satz aus dem nicht allzu grossen Repertoire der PR-Berater, die schon seit Wochen an den Reden der beiden älteren Herren herumgefeilt haben.

Immerhin versprechen der Verleger Wanner und der Drogist Jornod den „Medienkonsumenten – unseren wichtigsten Kunden! „, (man beachte das Ausrufezeichen, das ihr fast schon flehentlich wirkt), „Qualtiätsjournalismus“.

Gut, auch das ist nichts Besonderes, denn unter „Qualistätsjournalismus“ geht’s nun wirklich nicht mehr.

Es sei denn, man sei RTL.

Also: „Qualitätsjournalismus“ bei der neuen AZ/NZZ-Gruppe, so erfahren wir, ist, wenn „Redaktionen verantwortungsvoll über die grosse und kleine Welt berichten können; Ereignisse recherchieren, Hintergründe darstellen und sie kompetent kommentieren können.“

Aha!

Oder auch: endlich!

Oder ist das so zu verstehen, dass uns der Gemühsehändler um die Ecke in die Hand verspricht, von jetzt an nur noch wirklich frische Ware anzubieten?

Etwas, das wir bis anhin eigentlich als selbstverständlich erachtet haben?

Nun gut, vielleicht stimmt das schon, mit dem „historisch“.

In dem Sinn: Gestern wurde die Kapitulationsurkunde für das Geschäftsmodell „Regionalmedien“ unterzeichnet.

Weil die neue Mediengruppe von der Realität diktiert ist, welche die Verleger nun schon seit fünfzehn Jahren nicht wahrhaben wollten: Das Rascheln von Papier ist ein Geräusch, das verschwinden wird.

So wie das Brummen des Ottomotors.

Konkret bedeutet die Fusion, dass eine Zentralredaktion aka Newsroom (in Zürich?) für alle Titel eingerichtet wird, dass es künftig nur noch ein Onlineportal à la Newsnet geben wird und die Zahl der Mitarbeiter in den einzelnen Regionalredaktionen normiert wird.

Von den 2000 Arbeitsplätzen werden, wenn es gut rauskommt, noch 1000 übrig bleiben.

Sonst macht das ganze wenig Sinn.

Das Geschäftsmodell des neuen Newsproduktionsunternehmens – die reden von „Industrie“ – wird mit anderen Worten auf Skalierbarkeit getrimmt.

Was das für „die wichtigsten Kunden“ des neuen Unternehmens bedeutet?

Nichts.

PS: Der wichtigste Nebensatz: „die Inserate-Erträge gehen zurück.“

Kategorie: Medien, Rom, Wirtschaft Stichworte: Medien, Wirtschaft

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. G. Koller meint

    8. Dezember 2017 um 11:53

    Dabei hätten wir doch nur den Wunsch nach einem „bedingungslosen News-Einkommen“ … und, es heisst doch, „Geschichte schreiben die Sieger“ …

    Nein, die Sache ist zuerst aus ökonomischer Sicht zu beurteilen, in den beteiligten Unternehmen ist einiges an Besitz und Vermögen gebunden, das (jetzt noch) Umsatz und Profit generiert und unbedingt in die unsichere Zukunft gerettet werden muss, die natürlich rosig gemalt wird, nicht vergessen die grosse Menge an Manpower, die vielen, vielen Journalisten*, deren Lust zu schreiben nicht einfach brach liegen darf, und vor allem nicht zu vergessen der Werbemarkt, von dem zwar nirgends direkt die Rede ist, vielleicht deshalb, weil dessen Inhalte auf „global gesteuerten Kanälen“ sowieso vor allem via Smartphone und Tablets zu den Usern kommen wird, oder schon kommt … doch, doch, von Digitalisierung ist schon die Rede, und wenn dann noch der Satz „Wir fühlen uns beide einer liberalen Grundhaltung verpflichtet. (Jornod)“, dazu kommt, sind wir beruhigt, oder etwa nicht?

    Aber vielleicht sollte man die Hoffnung doch nicht so schnell aufgeben und einen Blick auf die Bierindustrie, den Biermarkt werfen, – was hier die kleinen lokalen Brauereien seit Jahren gegen die Grosskonzerne alles an wohlschmeckenden Getränken kreieren, ist einfach nur wohlschmeckend, und würde bedeuten, dass auch in der Publizistik „Hopfen und Malz“ noch nicht verloren sind … Smiley Emoticon

    (* Zitat Pascal Hollenstein:
    „80 bis 90 Prozent unserer Journalisten sind dem Lokalen verpflichtet. Sie sollen den Amtsträgern auch dort auf die Finger schauen, nicht nur in Bundesbern. Wenn wir das nicht tun, dann tut dies niemand auch nicht die SRG.“)

    • M.M. meint

      8. Dezember 2017 um 16:25

      Interessante Betrachtungsweise.

      • Walter Basler meint

        8. Dezember 2017 um 16:57

        Es wäre schön, wenn die Werbung auf Smartphones und Tablets wandern würde. Tut sie aber leider nicht. Profitierer des Werbeverlustes im Print sind die grossen Player wie Amazon und Facebook.

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