Nach einigem Hin und Her hat Standard & Poor’s die USA herabgestuft. Erstaunlich, wie die Medien dem Herdentrieb folgen und noch immer die Botschaften der Amerikaner als die Verkündigung des Evangeliums betrachten.
Es gibt, wir haben es hier und hier schon erwähnt, in China eine Ratingagentur, deren Einschätzungen noch immer ignoriert werden.
Dagong hat die Kreditwürdigkeit der USA schon am 2. August zurückgestuft und dazu einen schonungslosen Kommentar über den politischen und wirtschaftlichen Zustand der letzten Supermacht abgeliefert.
- The defects in the political structure exposed in the bipartisan struggle indicate that the US government has difficulty in ultimately resolving the sovereign debt crisis; the interest and safety of the US creditors lack a guarantee from the political and economic systems.
- By raising the debt limit the US temporarily prevents the government from debt default, but it does not improve the national solvency; rather the heavier debt burden on the government will cause the US sovereign debt crisis to further deepen.
- The pace of the US deficit cut is far lower than that of new debt growth and the fiscal policy of revenues falling short of expenditures will surely keep pushing the US government debt to a higher level.
- The US Congress has not come up with a positive resolution on how to address the problem of insufficient driving forces for national economic growth, which indicates that the US government cannot resolve the fundamental influence of low economic growth, high deficit and increasingly higher debt to the debt service capability through increasing real wealth creation, with the declining national solvency irreversible.
Vielleicht wäre es an der Zeit, dass man auch bei uns die Kommentare der Chinesen ernster nehmen würde, als Gegengewicht zur US-amerikanischen Optik.
Ceterum censeo: ich bin noch immer der Meinung, einer der vielen Wirtschaftsförderer sollte sich ins Flugzeug setzen und dem Chairman von Dagong ein Angebot für den Europasitz der Agentur in der Schweiz unterbreiten.
Wahrsager meint
Das wird es im nötigen Mass nie geben, weil die meisten Inländer Schisshasen sind. Darum suhlen sie sich lieber in der Lethargie und sitzen auf dem Kapital. Vielleicht ist das auch das Rezept für die grössere Stabilität.
quer meint
„Ceterum censeo“:
Bingo! Ein wahrlich guter Vorschlag. Leider befindet sich die CH im Tiefschlaf und leistet sich böse Träume.
Also: Einkaufen gehen zu Preisen, die so schnell nicht wiederkehren. Das gilt für die gesamte verschnarchte Wirtschaft und auch die verschnarchten Verbraucher. Schon mal nach den Autoschlüsseln greifen…
h.s. meint
@Quer: M.M. macht genau diese Vorschlag. Wir grunden ein Staatsholding der mit CHF einkaufen geht. Wir kaufen dann z.B. Unilever und geben den Hauptsitz nach Sion (Darbellay), InBev für Freiburg (Levrat), Atlantia für Tessin (Pelli). Basel(land) kriegt BASF und Merck. Wenn Toni Brunner bereit ist ein paar Ausländer mehr zu akzeptieren finden wir für ihm und St. Gallen auch was. mit dieser Holding werfen wir uns mehr Franken auf den Markt und gleichzeitog bereichern wir die Schweiz. Franken schwächen, Wirtschaft stärken.
schräg sagt meint
@quer says:
Krankenkassen/Pensionskassen etc. sollten griechische Inseln kaufen, dort könnte man dann Altersresidenzen/Reha-Anstalten betreiben, viel billiger als in der Schweiz – und man hätte erst noch die Sorte Ausländer, die wir angeblich genau wegen des Gesundeheitssystems in der Schweiz brauche, nicht in der Schweiz (und die Probleme mit ihnen damit auch nicht)… und vielleicht würden sogar Griechen diese Arbeit übernehmen. Und die Distanz (für Besuche) ist nicht so weit weg (wie in Thailand, wo es solches ja z.T. auch schon gibt).
Die Chinesen kaufen ja auch halb Afrika auf, da sollte es für ein paar griechische Inseln für die Schweiz doch reichen. Vielleicht aber auch abwarten, vielleicht gibt es schon bald Sardinien zu einem Schleuderpreis, das wäre noch näher.