Mann, ist mir früher die Fetz auf den Wecker gegangen.
Gemessen an ihrer Position damals, als sie ihre erste politische Hoch-Zeit mit den Protesten gegen das AKW Kaiseraugst hatte, befand ich mich sowas von in der rechten Ecke.
Ich war 1975 als Journalist für das Basler Volksblatt in Kaiseraugst.
Die haben mich dort hingeschickt, weil ich mit 26 der Jüngste in der Redaktion war.
Und ein Auto hatte.
Dabei hätte ich mich schon damals wohl eher als liberal-anarchistisch verortet, weil ich seit je gegen so ziemlich alles bin, was mehr als fünf Leute ganz toll finden.
Doch offensichtlich bin ich seither ziemlich weit nach links gerückt, denn inzwischen stimme ich mit Anita Fetz in den meisten Politikfeldern überein.
Wäre ich in Basel-Stadt wahlberechtigt, ich hätte sie gewählt.
Kürzlich habe ich im Fitnesspark Heuwaage Angeline Fankhauser getroffen. Mann ist die mir seinerzeit im Binninger Einwohnerrat sowas von auf die Nerven gegangen.
Auch dort musste ich fürs Basler Volksblatt hin.
Immer dann, wenn sich im Rat Links und Rechts mehr oder weniger einig waren, widersprach die rote Angeline. Langatmig. Mit ihrem französischen Schweizer-Hochdeutsch.
1999 hatte sie sich nach sechzehn Jahren im Nationalrat aus der Politik verabschiedet.
Was sie denn heute so mache, habe ich sie gefragt.
Sie verbringe sehr viel Zeit in ihrem Garten, hat sie geantwortet.
Und dann noch das: Wenn sie zurückkönnte, sagte mir die heute 83jährige, hätte sie sich viel früher aus der Politik zurückgezogen.
Es gebe ein Leben nach der Politik, das um vieles lebenswerter sei.
PS: Jetzt muss ich wieder in den Garten. Bin dabei, einen Baum umzupflanzen.
Peter Braun meint
So rechts hat Dich der „Rio 99ziger Tisch“ auch in Erinnerung. Mensch, bist Du uns auf die Nerven gegangen! Deine Entwicklung ist aber eher auf der Positiven Seite anzusiedeln. TJA! Immerhin bemerkenswert passiert den Wenigsten.
Grüsse pb.