• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen

arlesheimreloaded

Mäuse schultern Elefanten. Seit 2005

  • Home
  • About
  • Datenschutz

An­ton Lau­ber, Fi­nanz­ex­per­te

31. August 2016 By M.M.

image

Ha­ben Sie die fro­he Bot­schaft des Ba­sel­bie­ter Fi­nanz­di­rek­tors mit­ge­kriegt?

Der Land­kan­ton ist über dem Berg. Dabei hat­ten wir doch al­le ge­glaubt, der Land­kan­ton sei na­he­zu plei­te. Und jetzt das: Fi­nanz­di­rek­tor An­ton Lau­ber ver­zich­tet ­ins­künf­tig bei den Un­ter­neh­mens­steu­ern auf fünf­zig Mil­lio­nen Fran­ken.

Jähr­lich.

Und hat da­mit gleich noch zu­sätz­li­che dreis­sig Mil­lio­nen auf der Ein­nah­mesei­te der Ge­mein­den ­ge­stri­chen.

Jähr­lich.

Un­ser Fi­nanz­di­rek­tor lässt kei­ne Zwei­fel auf­kom­men: Ba­sel­land kann sich das leis­ten. Ich mei­ne, wenn das nicht die of­fi­zi­el­le An­kün­di­gung der Trend­wen­de ist, was ist es dann?

Ich ge­be öf­fent­lich zu: Ich ha­be An­ton Lau­ber un­ter­schätzt.

Er ist ein Fi­nanz­di­rek­tor, der nach die­sem Steu­er­coup den Ti­tel «Fi­nanz­ex­per­te» ­ver­dient.

Ap­plaus!

Da kann Herr Stark – ein Ko­lum­nen­schrei­ber aus der Stadt – mit sei­ner Eva Her­zog nun wirk­lich nicht mit­hal­ten.

Es ist ja kei­ne Kunst, auf Steuer­ein­nah­men zu ver­zich­ten, wenn die Steu­er­quel­le oh­ne Un­ter­lass spru­delt.

Aber ma­chen Sie das mal, wenn Sie vor lau­ter ro­ten Zah­len gar nicht mehr wis­sen, wie hei­ter Schwarz sein kann.

Und über­haupt: Frau Her­zog will dem­nächst ein Ge­samt­pa­ket vor­le­gen, «das nicht nur den Un­ter­neh­men hilft, son­dern auch ganz di­rekt ­Vor­tei­le für die Be­völ­ke­rung bringt».

Na, wie lang­wei­lig ist denn das?

Da ist An­ton Lau­ber, der in Ba­sel ge­bo­re­ne CVP-Mann, von ei­nem ganz an­de­ren Ka­li­ber als die Bas­ler SP-Re­gie­rungs­frau aus Prat­teln.

Wäh­rend sie in der wahl­tak­ti­schen De­ckung ver­harrt, schrei­tet er un­er­schro­cken zum Ring und wirft mit sei­ner Ver­si­on der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III den an­de­ren den steu­er­fö­de­ra­len Feh­de­hand­schuh hin: An mei­ner Steu­er­sen­kung sollt ihr euch die Zäh­ne aus­beis­sen!

Nun muss ich klein­laut ein­ge­ste­hen – aber das ist jetzt ganz un­ter uns Ba­sel­bie­tern –, ich weiss nicht, wo und wie der Lau­ber die­se fünf­zig Mil­lio­nen wie­der rein­ho­len will.

Was heisst fünf­zig Mil­lio­nen! Aus Er­fah­rung wis­sen wir, dass dar­aus über Nacht, völ­lig über­ra­schend al­so, 100 Mil­lio­nen wer­den kön­nen.

Weil, Ba­sel­bie­ter De­fi­zi­te ver­hal­ten sich so.

Er hat ge­sagt, bei uns, den Ci­toy­ens, will ers nicht ho­len. Was wir für ba­re Mün­ze neh­men.

Denn bei dem Mann ist, an­ders als bei sons­ti­gen Po­li­ti­kern, ein Wort ein Wort.

Nein, ich glau­be fest dar­an, dass An­ton Lau­ber uns nicht be­sch­eis­sen wird und un­se­re Steu­ern er­höht.

Ach was, der wird viel­leicht die­se oder je­ne Ge­bühr rauf­schrau­ben oder neue fest­set­zen. Denn Ge­büh­ren sind kei­ne Steu­ern.

Das weiss doch je­des Kind.

Man könn­te zum Bei­spiel ei­ne Ge­bühr fürs ­Be­nut­zen von Fuss­gän­ger­strei­fen auf Kan­tons­stras­sen ein­füh­ren. Oder ei­ne über hun­dert Fran­ken fürs Steu­er­for­mu­lar, ei­ne si­che­re Ein­nah­me­quel­le, weil ein sol­ches al­le aus­fül­len müs­sen.

Oder er wird uns da­mit über­ra­schen, dass Ba­sel-Stadt beim neu­en Uni­ver­trag auf 50 Mil­lio­nen im Jahr ver­zich­ten wird.

Das sind aber ab­sur­de Bei­spie­le, wer­den ei­ni­ge Le­ser ein­wen­den.

Glau­ben Sie mir, wer mit dem Ba­sel­biet le­ben muss, weiss, dass hier das Ab­sur­de die üb­li­che Me­tho­de ist, um das Of­fen­kun­di­ge zu ver­drän­gen.

Auf al­le Fäl­le: Sein Schwei­gen dar­über, wie er die Steu­er­aus­fäl­le kom­pen­sie­ren will, deu­tet ­dar­auf hin, dass Herr Lau­ber im Sep­tem­ber, wenn er dem in­ter­es­sier­ten Pu­bli­kum den zwei­ten Teil sei­ner Steu­er­ver­zichtss­to­ry prä­sen­tie­ren wird, den ganz gros­sen Coup lan­det.

Zum Bei­spiel, es sei ihm ge­lun­gen, klamm­heim­lich Bas­ler ­Steu­er­quel­len an­zu­zap­fen.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 31. August 2016

Kategorie: Politik Stichworte: Baselland spart, BaZ-Kolumne

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Werner Zumbrunn meint

    6. September 2016 um 18:20

    Sehr geehrte Frau Bringold: Natürlich weiss ich, dass der derzeitige Regierungsrat massiv Leistungen abbauen und versteckte Steuern erheben wird; eine grosse Steuererhöhung ist bekanntlich, dass die selbst bezahlten Krankheitskosten nicht mehr vollständig abgezogen werden können. Aber die Stilllegung des Läufelfingerlis etc. wird niemals das strukturelle Defizit von ca. 180 Mio. Franken pro Jahr massgeblich mildern – vor allem, wenn mit der Unternehmersteuerreform III noch weitere 50 Mio. Defizit hinzukommen.
    Die derzeitige Regierung ist deshalb zum grandiosen Scheitern verurteilt. Und ich bleibe dabei: Eine nachfolgende Regierung kann a priori nicht mehr bürgerlich sein; auch die Gelder der Wirtschaftskammer werden daran nichts ändern können. Denn nur eine mehrheitlich linke Regierung kann glaubwürdig die Steuern massiv anheben. Und daran führt kein Weg vorbei – auch wenn ich es bedaure und keineswegs von einer linken Regierung träume.

  2. Bringold Margareta meint

    6. September 2016 um 13:20

    Träumen Sie weiter, Herr Zumbrunn. In einigen Jahren, wenn der Kanton BL finanziell am Boden liegt, wird die gleiche unfähige Regierung gewählt, die Wirtschaftskammer wird dafür sorgen, sie wird auch diesen Wahlkampf finanzieren. Dass im bürgerlich dominierten Baselbiet eine linke Regierung gewählt wird, darauf können Sie lange warten. Die Steuererhöhungen werden bereits jetzt durch die bürgerliche Regierung Schritt für Schritt durchgesetzt. Sie werden es an Ihrer nächsten Steuerrechnung sehen oder fragen Sie einen Steuerberater Ihres Vertrauens. Dass der Mittelstand die Rechnung für diese Misswirtschaft bezahlen wird, da haben Sie allerdings recht.

  3. Werner Zumbrunn meint

    6. September 2016 um 12:17

    Dieser Beitrag ist einfach genial. Er bringt auf den Punkt, wie hoffnungslos die Lage der hilflosen bürgerlichen Baselbieter Regierung ist. Es wird keinen Ausweg geben: In einigen Jahren, wenn der Kanton Basel-Landschaft finanziell am Boden liegen wird, wird eine mehrheitlich linke Regierung gewählt werden und dann Steuererhöhungen durchsetzen. Die Reichen werden sich verflüchtigen, den über 30 %, welche keine Steuern zahlen, wird es Wurst sein, und bluten wird der Mittelstand. Ein kleines Trostpflaster: Immerhin wird es den abgewählten bürgerlichen Regierungsräten mit ihren hohen Ruhegehältern gut gehen.

Haupt-Sidebar

Kommentare

  • Franz Bloch bei Hoffnung
  • Rampass bei Was ich gelesen habe und was ich nicht lesen werde
  • M.M. bei Was ich gelesen habe und was ich nicht lesen werde
  • Michael Przewrocki bei Richtiger FCB-Entscheid: Spieler gefeuert und nicht den Trainer
  • Michael Przewrocki bei Was ich gelesen habe und was ich nicht lesen werde
  • Anonymus bei Was ich gelesen habe und was ich nicht lesen werde
  • Baresi bei Was ich gelesen habe und was ich nicht lesen werde
  • M.M. bei Was ich gelesen habe und was ich nicht lesen werde
  • Margareta Bringold bei Was ich gelesen habe und was ich nicht lesen werde
  • Reto Basilicata bei Was ich gelesen habe und was ich nicht lesen werde
  • Firedome bei Was ich gelesen habe und was ich nicht lesen werde
  • Anonymus bei Richtiger FCB-Entscheid: Spieler gefeuert und nicht den Trainer
  • Franz bei Richtiger FCB-Entscheid: Spieler gefeuert und nicht den Trainer
  • Marcus Denoth bei Richtiger FCB-Entscheid: Spieler gefeuert und nicht den Trainer
  • Oliver Vischer bei Richtiger FCB-Entscheid: Spieler gefeuert und nicht den Trainer
Follow @ManfredMessmer

M.M.
@ManfredMessmer

  • Schöne Aussichten: Most adults in rich nations face long wait for vaccine, distributor warns https://t.co/i8Rh1RaDfp via @financialtimes
    vor 1 Tag

Abonnieren per E-Mail


 

Mit Ihrer Anmeldung erklären Sie sich einverstanden, dass Ihre E-Mail-Adresse gespeichert wird und Sie künftig Benachrichtigungen zu neuen Posts zugestellt bekommen.

Kategorien

web analytics


Online seit dem 22. September 2005

Für die Nachwelt gespeichert

Copyright © 2021 by arlesheimreloaded.ch