Am Schluss kommt es so raus, dass Mays Austrittsabkommen angenommen wird. Weil auch das Parlament sich trotz Wunschmenü, wo jeder mal sagen kann, was er denn gerne hätte, sich nicht auf eine Version wird einigen können.
Dann kann man May feiern. Weil ihr Deal gegen den Verbleib in der EU stehen wird. Was eine Mehrheit auch nicht will.
Und plötzlich gälte, was seit zwei Jahren als sture Unfähigkeit der Premierministerin bezeichnet wird, als prinzipientreue Gradlinigkeit.
Aber zunächst einmal muss das Unterhaus über ein neues Austrittsdatum abstimmen. Denn Freitag der 29. ist noch immer gesetzlich verankert.
Lustig, wenn es auch dafür keine Mehrheit gäbe. Dann sind die Briten um 23.00 Uhr raus aus der EU.
Was wir lernen können: Politische Systeme, die unfähig sind, einen Kompromiss zu finden, können implodieren. Besonders dann, wenn „der Volkswille“ beim genaueren Hinsehen lediglich Ausdruck eines tiefsitzenden Frusts ist.
Apropos EU.
Heute ist ein mieser Tag für Newsjunkies wie ich einer bin. Mit dem von der EU soeben beschlossenen Urheberrechtsreform ist wohl das Ende von Flipboard in der EU gekommen (und damit auch in der Schweiz, die wird ja nachziehen).
Newsaggregatoren droht das aus.
Was aus meinen Newsquellen auf Twitter wird, ist ebenfalls unklar. Wie es die Verlage künftig mit Verlinkungen auf dem Dienst halten werden, ist völlig offen.
Gilt auch für Facebook, wobei mich das weniger interessiert, weil ich dort schon vor fünf Jahren ausgestiegen bin.
Tim Meier meint
Die Verlage werden noch dafür bezahlen damit ihre News weiterhin in den Google Suchresultaten erscheinen. Ansonsten verschwinden diese Verlage bald in den unendlichen Weiten des Internets.
Arlikova meint
Aber das mit der Urheberrechtsreform müssten Sie doch begrüssen, Sie finden ja die EU so was von toll, zukunftsweisend und volksverbunden.
M.M. meint
Ich nehme an, Sie sind nicht so dumm, wie ihr Kommentar.