Damit man das Bild so einschätzt, wie wir die analoge Szene dort draussen, muss ich zur Transsib noch ergänzen, dass man zu gut sechzig Prozent der Strecke durch den Wald fährt – Tannen, Buchen und dann vor allem Birken.
Birken sollen in Sibirien wie Unkraut wachsen, habe ich kürzlich gelesen.
Dazwischen gibt es ein paar Felder, verstreut Häuser, Dörfer, Städte. Nur ein-, zweimal sieht man weit weg von der Bahnstrecke, bis zum Horizont, wo sich die Erde krümmt oder ein Hügelzug den Himmel dütscht.
Dann bekommt man eine Ahnung von der, gemessen am Baselbiet, unendlichen Weite des Landes.
Wobei es gut möglich ist, dass ich alles verpasst habe, als ich nachts geschlafen habe.
Und jetzt das hier, diese Weite, dieses Licht!
Am Horizont sieht man Berge, auf denen bereits erster Schnee liegt.
Es ist frisch, ja man könnte sogar sagen: es ist kalt. Zumal ein strenger Wind übers Wasser fegt.
Wir haben unsere Wintersachen hervorgeholt.
Ach ja, das Fischerdorf, wo wir hingefahren sind, das im Sommer von Touristen überrannt ist und das sich jetzt in diesen besonderen Charme des Saisonendes gehüllt hat, heisst LISTWJANKA.
PS: heute sind die Fotos von ihr.
Sullivan Frisch meint
Beneidenswert, in Rente zu sein, und solch schöne Reisen machen zu dürfen. Ich werde diese Reise höchstens mit dem Bike machen können… (ich armer Mittelklasse Schweizer mit abgesagten Hosen…, Hosen, die andere Oberklasse Schweizer noch reicher gemacht haben.. ).