Die Menge aller Nullinterviews übersteigt die Zahl der Interviews mit Gehalt bei Weitem. Das liegt daran, dass die Journalisten an den Stellen, wo es interessant werden könnte, nicht nachhaken.
Nehmen wir als Beispiel das Interview in der „Sonntag“ mit den Herren Ringier und Unger. „Der Blick muss wieder politischer werden“ ist gemäss der Titelsetzung durch die Redaktion die Kernaussage des Frage- und Antwortspiels.
Nach vierzehn belanglosen Fragen stellen die beiden AZ-Redaktoren fest:
Mit anderen Worten: Sie haben sich nie für die „Basler Zeitung“ interessiert?
Worauf Herr Ringier antwortet:
Wir waren in intensiven Gesprächen. Aber wir haben relativ schnell gemerkt, dass wir nur bis zu einem bestimmten Preis mitgehen können, während andere Interessenten aufgrund von Synergien oder von politischen Intentionen viel höhere Summen offerieren.
Ab hier …. sind wir gebeten worden, den ursprünglichen Text zu entfernen. Unsere Quelle ist zwar vertrauenswürdig, aber wollen wir uns deswegen streiten?
PS: Bester Satz zur BaZ ebenfalls in der „Sonntag“:
Ein wesentlicher Grund, weshalb ich die Basler Zeitung übernommen habe, war, weil ich davon überzeugt bin, dass Markus Somm ein hervorragender Journalist ist.
Antwortete Herr Suter einer Abonnentin, welche in einem Brief an den „Besitzer“ ihren Unmut über den BaZ-Kurs kundtat.
„…weshalb ich die Basler Zeitung übernommen habe“ – ah ja?