Stimmt das jüngste Gerücht?
Frau Gschwind soll an einer Entzündung der rechten Hand leiden.
Alle wollen ihr die Hand schütteln.
Insbesondere die Männer ihrer Direktion.
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Wie war das eigentlich, diese Woche in Therwil? Wie muss man sich das vorstellen?
Die sitzen also nach dem Macht-mal-Verdikt aus Liestal am Donnerstagmorgen im Lehrerzimmer und der Schulleiter meint auf die Frage der Lehrerin, ob sie soll – heute oder erst morgen: „Mach mal.“
Und die Lehrerin, als die Achtuhrglocke schrillt, sich etwas nervös den Zara-Pullover zurechzupft und sich für alle sichtbar beim Eingang zum Klassenzimmer in Position stellt und jeder Schülerin und auch den Knaben ihre Hand zur Begrüssung hinstreckt.
Die sie ergreifen müssen, weil jetzt nach dem Macht-mal-Verdickt aus Liestal das Händeschütteln von Lehrerinnen an Baselbieter Schulen zum Pflichtflach in Sachen westlicher Höflichkeit wurde – eine staatsbürgerliche Pflicht, die fortan jede Schülerin, besonders die männlichen, zu erfüllen haben.
Und nach dieser ersten Stunde kommt die Lehrerin zurück ins Lehrerzimmer, wo alle schon gespannt warten, mit ihrem lauwarmen Kaffee, weil Lehrerinnen ihren Kaffee mit mehr Milch als Kaffe trinken.
Als sie also zurückkommt und der Schulleiter die Sekundenstille im Lehrerzimmer mit der Frage durchbricht: „Und – wie war’s“, sie kurz und knapp antwortet: „Kein Handschlag“
Worauf betretenes Schweigen eintritt, weil man nun die Maschinerie in Gang setzen muss.
Am Ende steht das Urteil des Bundesgerichts.