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#AHV­plus – aber klar doch!

14. September 2016 By M.M.

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Heu­te ma­che ich mich für ein­mal ziem­lich un­be­liebt mit mei­ner Ko­lum­ne. Mit der sim­plen Fest­stel­lung: Ich bin für die Ge­werk­schafts-In­itia­ti­ve AHV­plus.

Ganz oh­ne schlech­tes Ge­wis­sen.

Ich bin für die­se ­In­itia­ti­ve, weil die Dis­kus­si­on der letz­ten Mo­na­te ge­zeigt hat, dass die Po­li­ti­ker in Bern ganz of­fen­sicht­lich nicht in der La­ge sind, die Ren­ten­fra­ge auch nur an­satz­wei­se zu lö­sen.

Wer kei­ne Ant­wor­ten hat, schürt die Angst. Des­halb wird der Un­ter­gang ei­nes der wich­tigs­ten So­zi­al­wer­ke an die Wand ge­malt, so, als hand­le es sich um ei­ne nicht mehr ab­wend­ba­re Na­tur­ka­ta­stro­phe. Wo man nur noch Gott an­ru­fen kann.

Was Wir­kung zeigt.

40 Pro­zent der un­ter Dreis­sig­jäh­ri­gen glau­ben nicht mehr an die Zu­kunft der AHV. Doch ge­mach: Die La­ge ist zwar hoff­nungs­los, aber nicht ernst (Bon­mot).

Dreh- und An­gel­punkt der Dis­kus­si­on ist das Jahr 2030. Bis da­hin könn­te das jähr­li­che De­fi­zit der AHV, so le­sen wir, auf 11,4 Mil­li­ar­den Fran­ken an­wach­sen (Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen 2011) oder auf 8,9 Mil­li­ar­den Fran­ken (Ta­ges-­An­zei­ger 2012) oder auf 8,3 Mil­li­ar­den (Geg­ner der In­itia­ti­ve) oder auf 7,5 Mil­li­ar­den Fran­ken (Ar­beit­ge­ber­ver­band 2016) oder auf 6,9 Mil­li­ar­den (neues­te Pro­gno­se des Bun­des­ra­tes).

Ge­nau­es weiss man nicht.

Auf al­le Fäl­le be­trägt die Dif­fe­renz zwi­schen der schwär­zes­ten Pro­gno­se und der ak­tu­el­len Rech­nung des Bun­des­ra­tes 4,5 Mil­li­ar­den Fran­ken – et­was mehr al­so als AHV­plus kos­ten wird.

Wie auch im­mer: Wir ha­ben bei den Ren­ten ein Fi­nan­zie­rungs­pro­blehm.

Der Vor­wurf, den man uns Ba­by­boo­mern macht, ist ja der, dass wir uns ver­si­che­rungs­ma­the­ma­tisch nicht ge­ra­de op­ti­mal ins Jen­seits ver­ab­schie­den. Wes­halb man mit dem ­Schreck­ge­spenst «Über­al­te­rung» Stim­mung macht: Die Al­ten le­ben auf Kos­ten der Jun­gen; die Re­ser­ven schrump­fen, weil die Ba­by­boo­mer die Ren­ten­kas­sen ver­pras­sen.

Mer­ke: Wenn ­Po­li­ti­ker sich in die Po­le­mik flüch­ten, dann ­wis­sen sie nicht mehr wei­ter.

Je­der, der rech­nen kann, weiss, ob 11,4 oder 6,9 Mil­li­ar­den – die­se Lücke kann nicht mit ­Lohn­pro­zen­ten ge­schlos­sen wer­den.

Wenn die Frau an der Mi­gros-Kas­se AHV-Bei­trä­ge zahlt, aber der Self-Scan­ner, der sie über­flüs­sig macht, nicht; wenn der Pöst­ler, der die Pa­ke­te bringt, AHV zahlt, aber der Ro­bo­ter, der ihn er­set­zen wird nicht, und wenn das Glei­che für den Lok­füh­rer, den Fi­nan­z­ana­lys­ten, die Au­to­me­cha­ni­ke­rin gilt – auch sie wird man wegdi­gi­ta­lisieren ­ – dann ist die lo­gi­sche Schluss­fol­ge­rung: Für die AHV müs­sen neue Fi­nan­zie­rungs­quel­len ge­sucht wer­den.

Na­he­lie­gend: Zu­sätz­lich zu ei­ner mög­li­chen «Ro­bo­ter-Steu­er» wird die Mehr­wert­steu­er her­auf­ge­setzt. Die­se be­trägt in der Schweiz im Schnitt sechs Pro­zent, in Deutsch­land liegt der Höchst­satz bei 19 Pro­zent.

Kon­su­mie­ren die ­Deut­schen des­halb we­ni­ger?

Letz­te Wo­che liess die FDP die Ba­sel­bie­ter Staats- und Ge­mein­de­an­ge­stell­ten wis­sen, dass sie ih­re Pen­si­ons­kas­sen­ren­ten dem­nächst um 20 Pro­zent (!) kür­zen will. Das ist der Trend in der 2. Säu­le.

Wer über 50 ist, wird das nicht mehr wett­ma­chen kön­nen.

Des­halb gilt: Zehn Pro­zent mehr AHV macht sie wie­der zu dem, was sie mal war: zu ei­nem Gr­und­ein­kom­men.

Die AHV stär­ken heisst, sie im in­di­vi­du­el­len Ren­ten­mix wie­der zu ei­ner star­ken 1. Säu­le zu ma­chen.

Wenn sich die Po­li­ti­ker in ih­ren Kun­ge­lei­en heil­los ver­fan­gen ha­ben, müs­sen die Ci­toy­ens das Heft in die Hand neh­men.

Mit ge­sun­dem ­Men­schen­ver­stand.

Und der be­sagt: Lie­ber den Spatz in der Hand als die Tau­be auf dem Dach.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 14. September 2016.

Kategorie: BaZ-Kolumne Stichworte: Abstimmungen, BaZ-Kolumne

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Trashbarg meint

    15. September 2016 um 12:00

    Ich sag’s mal so, wenn ich, bildlich gesprochen, am einen Ende der Leitung 100 Liter Wasser hineingiesse, kommen am anderen Ende nicht plötzlich 110 Liter raus. Da kann ich saugen oder blasen wie ich will, nützt nix.

  2. U. Haller meint

    14. September 2016 um 23:00

    Und jetzt mache ich mich unbeliebt – ist mir zwar völlig egal- mit der Feststellung, dass das ignorante Volk (oder zumindest ein Teil davon) die bitteren Realitäten verkennt oder diese aus parteipolitischer Taktik geflissentlich ausblendet. Vielleicht einmal die Studie » Altersvorsorge und die Schweizer Generationenbilanz – Lasten in die Zukunft verschoben« lesen, diese hat zumindest Hand und Fuss. Hier:

    https://www.ubs.com/ch/de/swissbank/privatkunden/vorsorge/broschueren-ratgeber-publikationen/ubs-vorsorge-forum.html

    • Heiner Schäublin meint

      14. September 2016 um 23:20

      Warum unbeliebt?

      Wir hören zwar immer dass wir es nicht mehr können, aber wir hören nie, dass wir es müssen.

      Wo wollt ihr eigentlich mit den Alten hin? Nach Nigeria, neben die Elektroschrott-Recycling-Halden?

    • h.s. meint

      16. September 2016 um 08:46

      Und der Vorschlag der UBS ist:……………………………..mehr Selbstvorsorge. Öffnen Sie ein dritte Säule bei uns, investieren Sie in ETF’s. Ihr Banker freut die Kommision. Jedes Jahr. Garantierte Erträge? Sie wissen doch, dass die Börse immer steigt. Schauen sie doch nur mal die Dow Jones Index. Gut von die 30 Unternehmen wo mit wir angefangen haben ist die Mehrzahl ein Totalverlust. Wir konnten sie immer ersetzen mit wachsende Unternehmen und so die Index nach oben bringen.

      Wie wäre es mit ein neue dritte Säule. Jeder muss 10% von sein Steuerbare Einkommen auf ein dritte Säule konto legen. Bevor wir merken (wie bei dei Riesterrente in D), dass es nicht funktioniert sind bereits milliarden an Gehälter bezahlt. Wer sieht wieviele Banker arbeitslos werden momentan, weiss was getan werden muss. Panik schuren und nebst Säule 1 (8.4% vom Einkommen) und ein Säule 2 (auch etwa 8%) noch eine Säule 3. Die Steuerminderungen sparen wir mit Sparmassnahmen bei die Prämienverbilligung, Bildung und Altersversorgung ein. Wer so dumm ist Kinder zu haben (a 250’000 CHF pro Kind) lebt sein Privathobby aus. Wie gute Liberalen immer sagen: Die Gewinne des Proles für den Staat, den Gewinne des Kapital privat.

      Eine Kostenexplosion im Altersbereich ist nicht mehr abwendbar. Alles worüber wir streiten können ist wer Anspruch hat: Die Personen die Kindern erzogen haben oder die die ihre Pensionskasse voll gemach haben. Ich bin dafür, dass jeder mit 4 oder mehr Kindern eine volle Rente zugute hat, der sein existenzminimum um 10% überschreitet. Warum ein Ehepaar ohne kindern so wohl die maximale AHv als 2 Pensionen zu gute hat entggeht die Logik und das Ziel der AHV.

  3. paule meint

    14. September 2016 um 10:48

    Guter Versuch zu brüllen, Löwe. Doch die Rentenerhöhung wird abgelehnt und das ist auch gut so.

    • Redbüll meint

      14. September 2016 um 23:19

      die kommt durch – garantiert

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