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Adil Kollers Testosteronspiegel

11. Mai 2016 By M.M.

Kolumne_Adil_Koller_800 (1)Ich kann ja Adil Koller gut verstehen. Der SP-Alphamann ist jung, also voller überschüssigem Testosteron und seit drei Wochen dort, wo er schon immerhin wollte: an der Spitze seiner Kohorte. Was ihm jetzt fehlt, ist eine politische Schlacht, in der er den Bürgerlichen eine schmerzliche ­Niederlage zufügen kann.

Adil Koller will zeigen, dass er mehr kann, als sich am Gegner mit ­Wortschöpfungen wie «rechtskonservativ» – ach wie putzig – abzuarbeiten.

Ja, ich verstehe Adil Koller sehr gut, wenn er es kaum erwarten kann, dass Frau Pegoraro das Handtuch wirft und er mit seinen Sozialdemokraten ins nächste Gefecht um einen Regierungssitz ziehen kann. Ich verstehe ihn, weil auch ich finde, dass die Baselbieter Politik seit Wochen nichts als Langeweile produziert.

Wäre da nicht der Auf­reger um den Therwiler Händedruck gewesen, der Ratsbetrieb wäre nicht erst im April zum ­Stillstand gekommen, sondern schon im März.

Nicht mal das Referendum der SVP gegen die 15-Millionen-Zahlung an die Pensionskasse der Uni Basel lockt das Landvolk von den blühenden Chirsibäumen.

Die gut dreieinhalb Jahre dauernde wahllose Zeit sind für den Politbetrieb eine schreckliche Zeit. Kaum jemand interessiert sich dafür, was die Parteienvertreter in Liestal so treiben. Und weil der Landkanton fast so klamm ist wie der ­mausarme Kanton Jura, können sie in Liestal sowieso nur noch den Mangel verwalten.

Das macht wahrlich keinen Spass.

Doch während der paar wenigen Wochen Wahlkampf um Regierungs- und Landratssitze blüht die politische Wüste auf wie die richtige nach einem kräftigen Regenschauer. Politiker von links bis rechts drängen mit den abstrusesten Behauptungen in die Medien, weil im Wahlkampf und auch sonst nicht Tatsachen zählen, sondern Interpretationen.

Darin ist Adil Koller ein ­Jungmeister.

Falls also Frau Pegoraro im nächsten März ­tatsächlich zurücktritt, weil sie dann dank den ihr zustehenden Lohnfortzahlungen und der Überbrückungsrente keinen Job mehr suchen muss, wenn sie also geht, hat Herr Koller ein Problem: Es fehlt ihm das Personal für den Angriff auf die «rechtskonservative» Liestaler Festung.

Klar kann er in seiner Not mit ein paar Namen aufwarten.

Zum Beispiel mit Frau Nebiker, die nach eigenem Bekunden sofort nochmals antreten würde. Aber die Frau ist eben erst 59 Jahre alt geworden. Herr Hänggi, den die Sozialdemokraten vor einem Jahr nicht ins Rennen schicken mochten, ist gerade mal drei Jahre jünger. Und die jüngere Garde – Miriam Locher oder Kathrin Schweizer zum Beispiel – besteht nur dann die Anforderung als Regierungsfrauen, wenn man den bescheidenen Anspruch, den die Parteien inzwischen an dieses Amt stellen, als Mass der Dinge nimmt.

Mal abgesehen vom Personalmangel, die SP hat derzeit auch politisch nichts, aber auch gar nichts zu bieten. Weder im Bildungsbereich noch in der wichtigen Wirtschaftsfrage und erst recht nicht beim Thema Kantonsfinanzen haben die Sozialdemokraten schlüssige Antworten parat, was sie denn zur Problemlösung beitragen ­würden, sässen sie wieder in der Regierung.

Tritt Frau Pegoraro nicht zurück, bleiben Adil Koller als Pausenfüller nur noch die U-Abo-­Subventionen, die allen Kantonsbürgern einen steuerfinanzierten «service public à discrétion» garantieren. Die Abstimmung darüber wird zwar seinen Testosteronspiegel senken, ist politisch jedoch völlig irrelevant.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 11. Mai 2016

(c) Bild: Adil Koller

Kategorie: BaZ-Kolumne Stichworte: BaZ-Kolumne

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Heiner Schäublin meint

    11. Mai 2016 um 16:44

    Auch Neulenker Koller muss sich an die Verkehrsregeln halten. Aber auf seinem museumsreifen, rot gespritzten Velo-Solex genannt «Sozialdemokratie» sollte er sich erst mal Gedanken machen, wie er den nächsten Hügel hochkommt. Vielleicht hilft ihm ja eine_r schieben.

  2. Meury Christoph meint

    11. Mai 2016 um 09:16

    Da ist mir der Jungspund Adil Koller mit seinen frischen Ideen als Politiker lieber, als manch trübe Polit-Tasse in Liestal, welche das Establishment repräsentiert. Auch wenn Koller in Liestal vielleicht nicht den Kapitalismus überwinden kann, wird er doch eine wahrnehmbare Stimme in der trögen Langeweile & Fantasielosigkeit darstellen.

    Es soll ja mittlerweile Politiker im BL geben, welche vor lauter Langeweile und mangels politisch relevanter Ideen die Aufmerksamkeit durch die Abschaffung von Frei- und Feiertagen auf sich ziehen wollen. Hat jemand irgendwann: Shootingstar und politische Elite gesagt? Zum Abwinken!

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