Was ich noch sagen wollte, genau: Ich halte Andri Silberschmidt für einen der beeindruckendsten Politiker im Nationalrat, (mit einem ebenso bemerkenswerten beruflichen Werdegang).
FDP-Mann Silberschmidt kommt aus Zürich.
Hätte er das Pech gehabt, Basler zu sein, wäre er politisch nie weit gekommen. Siehe Luca Urgese, der ein vergleichbares Kaliber ist, dessen politisches Talent und Können jedoch im Grossen Rat versandet.
Eine Schande.
In der links-grünen Bubble Basels reicht es offenbar, in Teilzeit für einen Gemeinderat in Arlesheim das Sekretariat für Kultur und Soziales zu leiten und drei Jahre im Grossen Rat zu sitzen, um als regierungstauglich zu gelten.
Das Absurde daran: Die Kandidatin glaubt tatsächlich, sie könne das Baudepartement mit 1’200 Angestellten führen.
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Auf Bundesebene zeigt sich am Beispiel von Beat Jans, wie wenig politisch durchsetzungsfähig die Basler ausserhalb ihrer pharmafinanzierten Stadt-Bubble sind.
Es braucht keine grosse Ursachenforschung: Während beispielsweise Rösti in einem Kanton mit starker politischer Konkurrenz bestehen musste, ist Jans ein anmächeliges „Hors-Sol-Gewächs“ aus der Basler Polit-Biosphäre.
Erstaunlich auch: Selbst die zehn Jahre im Nationalrat scheinen kaum Spuren hinterlassen zu haben.
Der Start ist verpufft, das wird nichts mehr.
Mit Jans und Bern.
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Nachdem die städtische FDP ihre Regierungskandidatin Biland erfolgreich verbrannt hat – was bei den Bürgerlichen in Basel nicht unüblich ist – ist der Weg für weitere vier Jahre Keller geebnet.
Allerdings muss ich zugeben: Ich wäre für die Wahl der Arlesheimer Sekretariatsleiterin.
Weil, das wäre Ackermann reloaded.
Mit viel Popcorn!
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Und noch das: Die Ukraine hat heute Nacht mit einem Drohnenangriff in Russland die ultimative rote Linie überschritten.
Ukrainian drones target Russian alcohol plants overnight, local authorities claim.
Claude Wiedmer meint
Seit vielen Jahren feiern Rechte Parteien in aller Welt immer grössere Wahlerfolge. Ist das wirklich so wünschenswert und können die tatsächlich alles besser?
Lasst uns doch in unserer Kleinstadt Basel ganz demokratisch ein bisschen dagegen halten.
Die im konservativen Aargau haben doch auch gerade gewählt! Glarner und Co. triumphieren. Demokratie mit ganz anderen Resultaten und vermutlich grösseren Auswirkungen nicht nur auf die Nordwestschweiz.
P.S. Was Herrn Urgese betrifft gebe ich Ihnen Recht, aber ihn hätten die Bürgerlichen schon lange gegen Frau Eymann austauschen können.
P. Keller meint
Perfekter Beitrag. Wer diesen Sommer mal der Kultursekretärin am Nebentisch in einem Arlesheimer Café bei der detaillierten Berichterstattung an eine Bekannte zuhören musste/durfte, wusste danach einiges über a) das politische Treiben in Arlesheim und b) wie wenig man/frau offenbar mitbringen muss, um vom hiesigen Gemeinderat ein Ämtli zu kriegen. In der Tat: DAS wäre grosses Theater!
gotte meint
eine stadt, die sich zum allgemeinen sauglattismus einen e.w. leistet, kann von irgendwem regiert werden.
Henry Berger meint
Sie haben absolut recht betreffend Regierungsratstauglichkeit – fehlendes Fachwissen/Führungserfahrung wird mittels noch auszutauschendem Stab versucht wett zu machen!
Henry Berger meint
…auch mit Ihrer „Wahlempfehlung“ haben Sie recht: Es juckt mich ja schon etwas im Finger, Frau Ineichen – entgegen meiner politischen Einstellung – zu wählen um dann zu schauen, wie lange sie sich das BD „antut“.
Generell überschätzt sich die Basler Politik ungemein: Ein Parlament in einer – global gesehen – Kleinstadt (schon auf Berliner oder Hamburger Verhältnisse heruntergebrochen wäre der Grosse Rat eine „Quartiervertretung“) – und doch meine so viele, dass man hier dann die Welt retten kann…
Franz Bloch-Bacci meint
Genau! Deshalb braucht BS auch 7 Regierungsratende bei eine Bevölkerung, die ein Drittel kleiner ist als die in BL.
Henry Berger meint
Die „Daseinsberechtigung“ von Basel-Stadt und Basel-Landschaft beruht zu einem grossen Teil einzig und allein auf dem Umstand, sich jeweils vom anderen Gemeinwesen zu unterscheiden.
Wenn BL 5 Regierungsräte hat, so müssen es in BS unbedingt 7 sein. Wenn BL die Zahl der Regierungsräte auf 7 erhöhen würde, so hätte eine Senkung auf 5 in BS vielleicht Chancen.
Wie gesagt: Es muss einfach anders sein als im anderen Halbkanton, d.h. ist zu 90% die Raison-d’être der beiden Kantone – sonst könnte man sich ja gleich wieder vereinen.
Aktuell driften die Kantone zudem immer mehr auseinander, BS scheint mir eine pharma-finanzierte rot-grüne Spielwiese zu sein.
U. Haller meint
Mit der »pharma-finanzierten rot-grünen Spielwiese« treffen Sie den Nagel auf den Kopf. Ich habe mir die Mühe gemacht, mich in die Biografien und bisherigen Tätigkeiten eines grossen Teils dieser gewählten Spielwiese-Volksvertreter einzulesen. Das Fazit ist ernüchternd, ja erschreckend. Diese geballte Ladung an Selbstüberschätzung, die Frau »Ackermann reloaded« inbegriffen, macht schon sprachlos. Aus Höflichkeit erspare ich mir weitere Kommentare.
Roland Stark meint
Darum geht es dem bürgerlich dominierten Baselbiet auch so viel besser.
Franz Bloch-Bacci meint
Und was wäre wenn die Pharma-Steuerkuh ihre Wiesen über Nacht von BS nach BL verlegen würde??