Gestern, Freie Strasse Basel. Treffe Bekannte. Er um die dreissig, sie um die 65. Beide tragen medizinische Masken. Bleiben stehen für einen Schwatz. Haben uns schon länger nicht mehr gesehen.
Beide ziehen sich ihre Masken unters Kinn.
Sie ist kurz im Laden vis-à-vis was holen. Muss warten.
Ich hatte meine Maske im Auto vergessen. Wo sie ungefähr soviel gegen Corona nützt, wie wenn ich sie bei diesem frühen Herbstsonnenschein in der Freien Strasse trüge.
Ist eine Baumwollmaske.
Ein Basler Anwalt hat wegen der Maskenpflicht Klage gegen die Basler Regierung eingereicht. Er stellt darin fest, was man inzwischen weiss: In einem Warenhaus tendiert die Ansteckungsgefahr gegen Null.
Er wird mit seiner Klage nicht durchkommen. Richter werden wohl kaum die Verwantwortung für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung übernehmen wollen.
Und überhaupt.
Gestern Abend, Krav-Maga-Training. Bis vor zwei Wochen trainierten wir mit Sandsäcken und boxten auf Dummies ein.
Von wegen Abstandsregeln und so.
Jetzt ist Körperkontakt wieder erlaubt. Die neuesten Richtlinien des BAG und des Landkantons für Kampfsportarten lassen das wieder zu.
Übrigens auch im Stadtkanton.
Stockabwehr: Dein Partner schlägt auf dich ein. Du weichst mit gestrecktem Arm zur Seite aus, machst eine kurze Drehung, drückst ihm den Stock gegen den Hals und wirfst ihn zu Boden.
Du schwitzt, dein Puls ist hoch. Du pumpst Luft in deine Lunge.
Das mit der Maske ist schon okay. Habe meistens eine dabei. Bis zum nächsten Laden versorge ich sie in der Hosentasche.
Maske unterm Kinn steht mir nicht so gut.
Zuhause kommt sie in die Wäsche.
Meistens.
gotte meint
am morgen gelesen: ausbeutung von ausländischen arbeiterinnen in gstaad – vielen sei gar nicht bewusst, dass sie mit 7tage-zu-12-stunden-zu 1500franken-arbeitsbedingungen ausgebeutet werden.
soeben gelesen: verkäuferin kündigt ihren job, weil maskenpflicht.
zwei schlagzeilen, die den CH-wohlstand nicht besser zusammenfassen könnten.