Mir sind ja solche Dinge immer ein wenig peinlich. Zum Beispiel: „Weisse Jurten, bewohnt von gastfreundlichen Mongolen, laden zu einen spontanen Besuch ein“.
Wir waren also auf Besuch.
Nun, die Sache verlief kulinarisch so, dass wir am Ende quitt waren. Sie gaben uns von ihrem Käse zu probieren und wir ihnen von unserer mitgebrachten Salami.
Sie mochten unsere Salami nicht und wir nicht ihren Käse.
Allerdings: Wir hatten Glück, wie unser Fahrer erklärte. Denn die Frau sei eben dabei, Wodka herzustellen. Wodka ist für Mongolen das Synonym für Schnaps,
Ich dachte, jetzt kommt die Nummer mit der vergorenen Stutenmilch. War es nicht, sondern vergorene Kuhmilch.
Die wurde in einer Schale unter einem Zylinder sanft erhitzt. Im Zylinder hängt ein Topf und in diesen tropft das Kondensat. Das Resultat solcherart Destillierens ist wie immer: ein klarer Gebrannter.
Den haben wir dann auch ausgiebig gekostet und die Stimmung heiterte sich auf. Dieser Wodka schmeckt übrigens ähnlich wie Kaffee-Schnaps mit heissem Wasser aber ohne Kaffee und Zucker.
Wir haben übers Käse- und Wurtsmachen schwadroniert – warum ist man eigentlich immer versucht, den Leuten etwas beibringen zu müssen? – haben schliesslich zu wichtigeren Themen wie Kinder und Enkel gefunden.
Nein, das ist dann doch noch zwei ganz heitere Stunden geworden. In so einer Jurte – sie war halb so gross, wie unsere auf dem Campingplatz und auch nicht weiss- kann es ganz schön gemütlich sein.
PS:Politisch korrekt heisst es jetzt nicht mehr Jurte, sondern Ger.
Irene meint
Mitten in der Gobi wieder Online – Wouw
Und vier interessante Berichte an einem Tag
Toll !
Der runde Gegenstand neben dem beigebraunen Ger ( Jurte ) sieht aus wie eine Satellit Schüssel wie ich sie kenne von jenen Balkonen z‘ Basel.
Jurte mit TV ?
Trashbarg meint
Ja, natürlich, die leben ja schliesslich nicht hinter dem Mond, sonern „nur“ in der Wüste Gobi.