
Wenn man schon etwas älter ist, hat man schon manche Stunde vor der Glotze erlebt, in der Geschichte geschrieben wurde: Kennedy-Ermordung, Mondlandung, Räumung der amerikanischen Botschaft in Saigon, Fall der Berliner Mauer, 9/11.
Und jetzt das.
Habe den Disput im Oval Office live auf einem X-Kanal mitverfolgt. Was da vor einem Millionenpublikum ablief, war von der Art, wo man sonst sagen würde: „F**k, ich sitze im falschen Film.“
Aber das war nicht die 4. Netflix-Folge der zweiten Staffel, das waren fünfzig Minuten Weltpolitik in Echtzeit, politisch verheerend und menschlich unanständig.
Das war ein Ereignis für die Geschichtsbücher.
Was daraus folgt: Wir müssen uns in Europa nicht nur warm anziehen, sondern uns auf den Krieg vorbereiten.
Auf die Amerikaner ist kein Verlass mehr.
Die Schweiz kann nicht abseits stehen und muss massiv in Militär investieren. Sie ist derzeit nicht verteidigungsfähig.
U. Haller meint
Die „Aktion Trump“
In den dunklen 40er-Jahren war in Bern ein Dr. Georg Trump als Presseattaché der NS-Gesandtschaft damit beschäftigt, mit Einschüchterungsversuchen Einfluss auf die schweizerische Presse zu nehmen. Trump war nur die Speerspitze einer grossen Aktion der nationalsozialistischen Behörden in Berlin, die sich vorgenommen hatten, die Chefredaktoren der bürgerlichen Blätter, die als ein Bollwerk des Widerstands galten, auszuschalten und sie ein für allemal kaltzustellen. Trump verlangte von der Berner Tageszeitung „Bund“ ultimativ, dass dessen Chefredaktor Ernst Schürch unverzüglich entlassen werden müsse, denn die Zeitung treibe auf eine Bartholomäusnacht hin und sie sollte an das denken, was in Polen geschehen sei. Ausserdem forderte er strenges Stillschweigen über seine Demarche. Sollte Schürch versuchen, sich ins Ausland abzusetzen, so sei dafür gesorgt, dass er an jeder Grenze gefasst werde. Das war nicht der erste und auch nicht der letzte Versuch, die Schweizer Medien „gleichzuschalten“. Dieser Herr intervenierte auch bei der Basler Nachrichten (Oeri) und der NZZ, wobei er mit der Behauptung auftrumpfte, seine Forderung auch gegen den Widerstand der Zeitungen durchsetzen zu können. Am 14.6.1940 traf er mit dem Verleger der Basler „Nationalzeitung“ Fritz Hagemann zusammen und verlangte eine Umbesetzung der Redaktion nach deutschen Wünschen. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, bemerkte Trump: „Wir werden den eidgenössischen Igel schon so weit bringen, dass er von selbst kommt, wenn er am Verhungern ist.“. Doch es kam bekanntlich anders. Und auch Trumps Aktion gegen die Schweizer Presse war letztlich ein Schuss in den Ofen. Was man damals nicht unbedingt erwarten konnte, waren der Bundesrat und die Schweizer Diplomatie zu dieser Zeit ja durchaus zu Konzessionen gegenüber den Nazis bereit – aber nicht die Schweizer Medien. Angesichts seines Misserfolgs geriet Georg Trump schon bald in Ungnade bei den Nazis. Und nachdem er einer verordneten Versetzung nach Marseille keine Folge geleistet hatte, wurde er Ende August 1944 aus dem Dienst der Deutschen Gesandtschaft entlassen. Trump beantragte Asyl in der Schweiz – mit dem Argument, er sei inzwischen „total verschwyzert“. Am Ende half alles Klagen und Rekurrieren nichts: Die Schweizerische Bundesanwaltschaft rollte Trumps Aktion vom Sommer 1940 nochmals auf – und entzog ihm 1945 die Aufenthaltsbewilligung. Am 20. September musste der einstige Nazi-Presseattaché zusammen mit seiner Familie ausreisen. Georg Trump starb 1965 in Konstanz.
Ein Verwandter im Geiste des hochgradig psychotischen Narzissten im Oval Office? Zweifellos!
Ein Verwandter gar? Ja!
P. Keller meint
Ein Einschub fehlt noch in Ihren langen Ausführungen, werter Herr Haller: „ich bedaure, dass ich mich auf dieser Plattform unlängst als Trumpbefürworter geoutet habe“. Selensky, der arme Kerl, muss sich auch entschuldigen, meinen manche. So beispielsweise die BaZ.
M.M. meint
Schöne Geschichte, aber:
Nein, dieser Trump ist kein Verwandter der Nr, 47. Die hiessen damals in Deutschland Drumpf und amerikaniserten das in Trump.
Unterbaselbieter meint
….und in Arlese wird weiter Kaffeli im Brändli auf dem Silbertablett geschlürft.
Gehört: Aber bitte den Cappucino mit „Härzli“-Schaum für meine Tochter, nicht mit Kuhmilch sonder mit Hafermilch bitte, das Wasser bitte mit Gas und wenn es geht kein Schoggipulver über dem Cappucino sondern bitte Schoggiflocken drüber – das hat sie lieber…. GEHT DAS?….
und ich dachte: GEHTS NOCH?
Thomas Zellmeyer meint
Mögen Sie ja alles so gehört haben. Und ist auch alles tatsächlich „birrewaich“.
Aber haben Sie eigentlich irgendwie bemerkt, dass es hier um einiges mehr geht als um Cappucino mit Hafermilch? Wann werden die Anti-Woker endlich einmal aufwachen und merken, dass das, was sie bekämpfen so viel harmloser ist, als das, was nun gerade abgeht?
Daniel Flury meint
Der Mann redet mit Selenskyj wie General Custer mit einem Sioux.
Und wir, unser Stamm, wir sollten die Kriegsbemalung aus dem Schrank holen.