Fast hätte ich es verpasst, dieses Jubiläum. Immerhin kann man ein 50-jähriges Jubiläum feiern – 50 Jahre Berufstätigkeit.
Anfangs April 1965, ich weiss nicht mehr wann genau, auf alle Fälle datiert mein Abgangszeugnis von der obligatorischen Schule – ausser Geschichte und Deutsch (Aufsatz!), ziemlich unterdurchschnittlich – vom 27. März 1965, bin ich im (Konfirmanden)-Anzug am Parkweg 8 (heute Baloise) aufgekreuzt.
Drei Jahre kaufmännische Lehre, das Ende 1968 mit der Traumnote 4.1 (hatte mein Ziel von 4.0 leicht verfehlt; die Staatskunden-Note hatte mich gerettet.)
Damals habe ich mit mir vereinbart, dass ich nie mehr die Schulbank drücken werde, was ich gut durchgehalten habe. Den Rest habe ich mir selbst beigebracht, das, was mich wirklich interessiert.
Ich kann das Jubiläum feiern, weil ich noch immer arbeite, wenn auch dank meiner Selbstständigkeit – der zweitbeste berufliche Entscheid meines Lebens – privilegiert selektiv. (Für Rentnerneider – ich bezahle noch immer AHV, inzwischen seit 47 Jahren.)
Der beste berufliche Entscheid war jedoch diese KV-Lehre.
Zum einen war das damals der einzige Beruf, bei dem man nicht auf eine Branche und die spätere Tätigkeit festgelegt war und zum anderen ist kaufmännisches Denken gerade in sogenannten kreativen Berufen von entscheidender Bedeutung fürs langfristige Überleben (messmerpartner habe ich 1986 als Einzelfirma gegründet, nachdem mit der damalige Verleger der Basler Zeitung den Laufpass gegeben hatte).
50 Jahre berufstätig – hätte ich auch nie gedacht, das ich es mal so weit bringen werde.
Grummel meint
Gratulation: Auf dass die nächsten 50 Jahre ruhiger werden.
Wobei: Auch Jeanne Calment ist vor ihren Gebrechen in den Sport geflüchtet und bis etwa zum 120. Lebensjahr Rad gefahren.
Wir wollen doch nicht hoffen, dass Sie dieses Schicksal auch ereilt.
Nehmen Sie’s gelassener, M&M!
Meury Christoph meint
Nach 50 Jahren Maloche (hebräisch מְלָאכָה (melā(‚)ḵā(h) – meläkä), «Arbeit») würde man ja dem Protagonisten M.M. gerne zurufen: Genug ist genug! Aber offensichtlich ist die Arbeit zum Vergnügen geworden und damit gelten höhere Kriterien. Gut, der Papst steigt ja in diesem Alter überhaupt erst in die Arbeitswelt als Chefguru der Katholiken ein und Sepp Blatter kann sich für die kommenden Wahlen nur einen einzigen valablen Kandidaten vorstellen: Sepp Blatter (79). Damit ist die Skale nach oben offen und man kann dem ewigen Jungunternehmer nur wünschen, dass er weiterhin als Denkwerkstatt für das Baselbiet agieren wird und seine privilegierte Arbeitssituation kreativ & innovativ nutzt, um uns mit Denkfutter aller Art zu versorgen. Gratulation & Chapeau!
Chienbäse-Bärti meint
Aber bitte! Der Papst ist doch nicht der Guru derKatholiken.
Sepp Blatter hat nochmals die Chance ehrlich zu werden. Dafür wäre er noch nicht zu alt.