Guilin bedeutet „Stadt des Duftblütenwalds“, was sehr treffend scheint. In keiner Stadt, die wir bis hierher durchstreift haben, spenden entlang den Strassen derart viele Bäume wohltuenden Schatten wie in Guilin.
Grosszügige Parkanlagen und geschmackvoll gestaltete, schattige Wege entlang des Rheins, chinesisch: Lijang, unterstreichen die mediterrane Atmosphäre der Stadt.
In Guilin scheint die vorgegebene Taktzahl kleiner zu sein als in anderen Städten. Die Menschen sind nicht von dieser chinesischen Hektik getrieben, sie flanieren, sie machen es sich unter den Bäumen gemütlich, essen am Ufer knusprig gebackenes Flussgetier.; auf Stühlen sitzend die im Wasser stehen.
Bei dreissig Grad Sommertemperatur sehr angenehm.
Überhaupt scheint Guilin die Stadt mit den weitaus meisten Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum zu sein. Eine Feststellung, die sich leicht treffen lässt, gibt es doch in andren Städten zumeist überhaupt keine.
Vielleicht gefällt uns die Stadt auch deshalb, weil sie mit rund 500’000 Einwohnern schon fast beschaulich klein ist.
Und dann halt diese Berge rundherum. Holländer, so hört man hin und wieder, sollen in der Schweiz unter klaustrophobieschen Schüben leiden, mich hingegen macht das weite flache Land ohne den kleinsten Hügel irgendwo schon nach wenigen Tage depressiv.