Drei Stunden später
Heute ist Freitag.
Heute ist Papierzeitungstag.
Heute ist BaZ-Tag.
Gelesen: Seite drei der Beitrag über den FCB: „Das Geheimnis des rotblauen Erfolgs“. Jetzt aber, dachte ich, schliesslich wurde in den letzten Tagen ziemlich viel über den FCB geredet und geschrieben.
Marcel Rohr, die Sportedelfeder hat ins Keyboard gegriffen – die Erkenntnis: null. Da steht auf einer ganzen Seite nun kein einziger Satz drin, den ich nicht auch hätte schreiben können. Und ich verstehe nun eindeutig weniger vom Fussball und vom FCB als Herr Rohr.
Was mir nun wirklich jeder glaubt.
Den Beitrag gibt es übrigens auch online zu lesen. Wir verlinken jedoch nicht, weil wir gegen diese Gratiskultur der Onliner sind.
Kommen wir zu Herrn Vogt, der sich auf einer weiteren Seite mit dem Entscheid der Regierung zum BKB-Bankrat befasst – gestern online mitbekommen, getwittert vom SRF Regionaljournal.
Den Hauptbeitrag nicht gelesen, weil ich weiss ja, um was es geht. Interview mit Frau Regierungsrätin überflogen. Schöner Zwischentitel: „Kriminelle Machenschaften von Dritten sind wohl nie ganz zu verhindern.“
Herrn Vogts Kommentar: gleich zum den letzten Abschnitt vorgestossen. Ich kenne den Markus ja schon seit Jahrzehnten, der kommt, wenn überhaupt, erst am Ende seiner Worte zur Sache. Er schliesst mit einer kleiner-Mann-Erkenntnis: kleineres Gremium gleich mehr Effizienz, ohne Politiker mehr Sachverstand.
Das sind Behauptungungen, die im Land des hochgehaltenen Diminutivs immer saugut ankommen, gerade weil sie jeglicher Grundlage entbehren.
Ich habe überhaupt das Gefühl, Herr Vogt richte seine Sätze an komplette Idioten. Aber das möchte ich Zeitungslesern so pauschal nun wieder nicht unterstellen.
Dann, um Donald Duck zu zitieren: blätter, blätter, blätter, blätter, blätter.
Lokalteil, Baselland. Knatsch in der FDP. Ich meine, das ist jetzt ein Thema, bei dem jeder versteht, wenn ich darauf gumpe. Besonders bei dem Titel: „Das liberale Original auf Schleuderkurs“.
Jedoch: Herr Gubler recycliert eine Abstimmung des Landrats – diese Ausbürgerungssache – und die hat VOR EINER WOCHE stattgefunden.
Erkenntnis: Herr Richterich, der Fraktionschef der FDP, ist nun alles andere als fotogen. Und sollte dringend mindestens 10 Kilos abspecken.
Das Elend des Lokaljournalismus führt Frau Lauer mit ihrem Bericht aus dem solothurnischen Büren vor (unter dem Seitentitel „Basel-Land“): Dort hat die dreiköpfige Schulleitung der 938-Einwohner-Gemeinde das Handtuch geworfen.
Jö aber au.
Die wollten doch als Gspönli zusammenbleiben. Das wird auf einer knappen halben Seite ausgebreitet. Und interessiert die verbliebenen Leser in der Stadt und auf dem Land – WIEVIEL TAUSEND SIND ES JETZT EIGENTLICH? – BRENNEND.
Der Bericht stand gestern auf bz-online.
Blätter, blätter, blätter und ab in den Papiersack von der Migros.
Nächsten Freitag wieder, liebe BaZ.
Schewardnadse meint
Etwas hat sich nicht geändert, seit Sie Chefredaktor beim „Doppelstab“ waren: es wird immer Themen geben, die mehr oder weniger interessieren. Das hat nichts mit Paywall, E-Paper und Social Media zu tun. Es wird immer nachrichtenflaue Zeiten geben und solche, in denen viel läuft. Der Unterschied zu damals ist höchstens, dass das Ablaufdatum einer News viel kürzer angesetzt ist.