Herr Ballmer hat heute Nachmittag die Chance, eine Entscheidung bekanntzugeben, der allen Respekt abfordern würde.
Er erklärt seinen Rücktritt.
Das ist zwar unschweizerisch, schon gar nicht baselbieterisch.
Aber die Dinge stehen nun mal so, dass er kaum noch Rückhalt im Parlament geniesst und schon gar keinen mehr im Volk.
Es sei kurz daran erinnert, dass er bei den Wahlen vor einem Jahr über 20’000 Stimmen auf sein letztes Resultat eingebüsst hat.
Die überdeutliche Ablehnung des Entlastunsgpakets von heute, ist deshalb keine „Ohrfeige“ sondern eine klare Misstrauenskundgebung.
Allerdings: dieses Votum richtet sich nicht nur gegen ihn allein, sondern gleichermassen auch gegen seine Kollegin und seine Kollegen.
Das Nein heisst im Klartext: so kann es nicht weitergehen.
Hanspeter Weibel meint
Die BaZ hat in der Berichterstattung am 15.6. zur Landratsdebatte mit einem wohl unbeabsichtigten Schreibfehler auf einen wichtigen Umstand hingewiesen: „Vor dem Hintergrund, dass 1,1 Milllionen allein für die Überprüfung der Lohneinreihung und der Führungspannen
eingesetzt werden sollten,…“
Führungspannen? Nein gemeint war natürlich die Führungs-Spanne!
merlinx meint
Auch in der Politik gelten ab und zu die Gesetze der Logik, die Verneinung des Falschen ergibt das Richtige.
Mit andern Worten, das Volk hat der ziemlich schräg geladenen Kiste einfach die Starterlaubnis verweigert und wird das ungute Gefühl bezüglich einer gewissen Fluguntüchtigkeit der alten Crew wahrscheinlich nicht mehr los.
Nun, eine allfällige neue „Besatzung“ sollte zumindest den Blindflug beherrschen (dh Instrumentenflug bei schlechtem Sicht, Wolken, miesem Wetter …).
Kolibri meint
Vielleicht ergreift man nun endlich die Gelegenheit, die Uebungsanlage gut aufzugleisen!? Der think tank war ja keine schlechte Idee – nur ein solches Programm mit einem (bis auf eine Regierungsrätin und eine Generalskretärin) reinen Männergremium durchzuziehen, zielte schon in die falsche Richtung. Das hat gar nichts mit Feminismus zu tun, sondern schlicht damit, dass grosses (Ideen-)Potential brach lag (im LR hätte es ja auch Frauen….)
Und dann alles ohne die Mitarbeitenden, das war fatal. Denn die wissen (und würden es auch grossteils sagen), wo Sparpotential wäre. Manchmal denke ich, die einen wollen es nicht wissen, und die anderen sollen es nicht wissen, wo Geld verpulvert wird, aber auch, wo am falschen Ende gespart wird/wurde.
Hans meint
Basellandschaftliche Zeitung:
„Finanzdirektor Ballmer geisselt unsolidarische Politiker
Seit 14 Uhr nimmt die Baselbieter Regierung Stellung zur Abstimmungsniederlage über das Entlastungsrahmengesetz. Am Sparziel von 180 Millionen Franken wird aber festgehalten.“
Festhalten. Soviel zur Lernfähigkeit. Das Baselbiet wird von einem Patriarchen regiert. Das Stimmvolk und seine Meinung sind egal.
Chienbäse-Albi meint
Herr Ballmer scheint auf den Respekt von uns allen zu pfeifen. Er ist Baselbieter und Schweizer genug, diese Ohrfeige auszusitzen, denn er weiss, schon am Dienstag ist wohl alles vergessen.
Gotte meint
ich glaube, dieses mal wird man nicht so schnell vergessen, und das neue selbstbewusstsein der zuständigen landratskommissionen stimmt ebenfalls optimistisch. dann gibt es noch das wuchtige bauspar-zwängelei-nein. ob es jetzt auch herr gysin begreift, dass seine zeit im baselbiet vorbei ist? falls ja, dann kann er ja jetzt auch seine peinliche e-mail adresse ändern, mit der er in inseraten nach wie vor so tut, als wäre er ein parlamentarier (parlament@hr.gysin oder ähnlich).