Vielleicht liegt es an den Journalisten.
Auf jeden Fall erstaunt es mich Tag für Tag mehr, dass offensichtlich ganz EU-Europa, mit Ausnahme des vereinigten Königreichs, die neue Vorherrschaft Deutschlands einfach hinnimmt.
Kann man das jetzt so deuten, dass die alten Ressentiments überwunden sind?
Und sieht grosszügig darüber hinweg, dass die gegenwärtige deutsche Regierung schwach wie kaum eine andere zuvor war? Wobei das auch für die Opposition gilt.
Wie dem auch sei, es ist doch wirklich erstaunlich, wie Frau Merkel in Europa widerspruchslos den Kurs bestimmen kann.
Kein Ire muckt auf, Polen applaudiert, die Holländer zijn akkoord, Italien hält die Klappe, Portugal auch. Die Dänen essen Smørrebrød und die Schweden?
Der letzte Mohikaner scheint Tschechiens Präsident Václav Klaus zu sein, der hin und wieder aufmuckt. Aber der wird demnächst abgewählt.
Vielleicht liegt es doch an unseren Journalisten, die immer nur aus Brüssel, Berlin, Paris und London berichten mögen und und uns ein völlig verzerrtes Bild liefern.
Fred David meint
Es liegt einfach an der Wirtschaftskraft Deutschlands. Es erzeugt fast 30% der Exporte der EU der 27, und das mit ziemlicher Konstanz. Die EU selbst erzeugt fast ein Fünftel des Gesamten-Weltexports. Die Schweizer unterschätzen Deutschland und die EU und sie überschätzen sich selbst.
P. Herzog meint
Ich denke, wer Erfolg hat, der wird angehört. Und Deutschland hat Erfolg. Sogar Sarkozy verweist auch in seinem Wahlkampf auf Deutschland, um mehr Stellen in Frankreich zu schaffen. Hoffen wir, dass die Rechnung in Frankreich aufgeht, und durch die neuen Steuern (Tobin und MwST-Erhöhung), und Arbeitgeberentlastung tatsächlich auch dort ein Jobwunder zu Stande kommt. Und warum nicht anderswo. Und warum nicht sogar in England.