Sind ja nette Gedankenspiele, das mit der Uni nach Lieschtel. Ich meine, wenn beispielsweise die Wirtschaftswissenschaften ins Stedtli verlegt würden, dann könnte man St. Gallen, Zürich und Liestal in einem Atemzug nennen.
Gäbe auch sicher einen Run, denn Liestal käme sofort auf die internationale Landkarte der Top-Uni-Standorte.
Und dank dem günstigen U-Abo wäre das Pendeln von Professoren und Studenten ein wirtschaftlich tragbares Problem.
Herr Eymann hat schon mal klar gemacht, was auf keinen Fall nach Liestal kommen wird: Zukunftsträchtige Life Sciences-Departemente.
Weshalb die BaZ heute die Phil-Ier ins Baselbiet transferieren möchte. Liestal – ein Leuchtturm für Sprach- und Literaturwissenschaftler und Historiker.
Wie es der Zufall so will, habe ich mir letzte Woche überlegt, morgen in meiner Wochenkolumne in der BaZ auch etwas zur Uni zu veröffentlichen. Das nennt man gutes Timing.
Ich musste heute morgen noch die beiden ersten Sätze aktualisieren. Der Einstieg lautet jetzt so:
Ist ja nett, dieser süsse Traum vom Uni-Standort Lieschtel. Endlich wäre man wer. Doch beim Aufwachen empfängt einem die kalte Gegenwart und die sieht am 27. April 2016 so aus: Die Verhandlungen der beiden Basel in Sachen neuem Universitätsvertrag befinden sich in einer Sackgasse. Das wenig überraschende Zwischenergebnis nach sechs Verhandlungsmonaten: Desillusionierte Baselbieter.
Beat Hermann meint
Finde den Vorschlag interessant. In Zürich pendeln Universitätsangehörige auch über 20 Minuten vom HB zu den beiden Campusanlagen Irchel und Hönggerberg. Weshalb lassen sich die BL-Politiker durch so eine Verhandlungsvolte in die Ecke treiben? Würde doch eher das Feld öffnen für innovative Lösungen für die Universität Basel … vielleicht auch Beider Basel, wenn’s denn sein muss.
P.S.: Weshalb hat sich heute RR Lauber dazu in der Presse gemeldet? #ohnimoni?
U. Haller meint
Unsinnig, dieser Vorschlag. Mir reicht es schon, nach einer Vorlesung zum nächsten, teils recht weit auseinanderliegenden Standort zu eilen, was allerdings nichts (!) mit meinem leicht vorgerücktem Alter zu tun hat. Man müsste ohnehin die ganze Raumsituation akribisch überdenken. Es ist schade, dass die Universität so viele wunderschöne Altstadtliegenschaften »besetzt«, die in attraktiven Wohnraum umgestaltet werden können. Und dann braucht es einen einigermassen zentral gelegenen Neubau mit ansprechender Architektur, wo Platzreserven für die nächsten Generationen geschaffen werden können. Warum nicht doch den unansehnlichen Bahnhof überdachen? Es gäbe zudem bestimmt andere in die Jahre gekommene und nicht schützenswerte staatliche Bauten, die einem solchen Neubauprojekt Platz machen könnten. Aber Lieschtel? Alle Studis, die ich bislang mit dieser Idee konfrontiert habe, fanden nur…..ach, ich sag’s lieber nicht.
Meury Christoph meint
Ein Uni-Campus in Liestal für die zukünftigen Juristen ist ein nettes Gedankenspiel. Liestal erfährt damit eine ungeahnte mentale Aufwertung. Gut für die Psychohygiene und das Selbstbewusstsein. Neben der ganzen Baselbieter Verwaltung tummeln sich zukünftig auch noch jede Menge StudentInnen auf dem Bahnhof von Liestal. Das wird heiter. Eine logistische Herausforderung. Pendler wohin das Auge reicht. Liestal wird diesen Pendler-Ansturm nie verkraften können. Es fehlt dem Städtchen dafür auch die notwendige Infrastruktur. Aber die Idee ist nett und wird die LandpolitikerInnen in Zukunft gegenüber der Uni und den BaslerInnen etwas gütiger stimmen. Allerdings erschliesst sich mir der weitere und grundlegende Sinn der Übungsanlage nicht. Warum dieser Aufwand? Was qualifiziert Liestal als Standort? Der Begriff ‚Campus‘ ist ein interessantes Wort, aber in diesem Fall völlig sinnentleert. Nüchtern: Die Uni wird im neuen SBB-Gebäude zwei Stockwerke mieten. Damit hat es sich. Ein Politker-Hirngespinst.